Barfußschuhe?!
Warum Barfußschuhe?

98 % aller Menschen kommen mit gesunden Füßen auf die Welt. Leider können nur die wenigsten diese Fußgesundheit im Erwachsenenalter beibehalten. Kann sich der Fuß im Laufe des Wachstums nicht frei entfalten und bewegen, ist eine zu schwache Fußmuskulatur die Folge.
In herkömmlichen Schuhen fehlt allerdings meist genau dieser Platz für die wichtige Zehenspreizung. Der Zehenbereich läuft spitz zu, während der Fuß dort eigentlich breiter wird und entsprechend mehr Raum benötigt. Zudem verhindern dicke, steife Sohlen und Fußbetten, dass die Fußmuskeln gefordert und entsprechend trainiert werden.
Das Resultat nach dem Tragen konventioneller Schuhe:
– eine rudimentär ausgebildete Muskulatur – flaches Fußgewölbe – „Plattfuß“
– verformte Zehen, Knochenauswüchse – z.B. Hallux Valgus
– Fußpilz zwischen den Zehen

Barfußschuhe bringen Kindern und Erwachsenen das ursprüngliche Barfußlaufen näher (zurück)  und so Mensch und Umwelt wieder zusammen. Die minimalistische Sohle, um die Barfußsituation zu imitieren, macht ein Fühlen des Bodens möglich. Jede Bewegung wird wieder zu einem wahren Erlebnis. Die verarbeiteten Materialien schützen den Fuß vor z.B. kleinen Steinen, Wurzeln oder Schmutz ohne ihn dabei einzuengen. Der Fuß kann sich in Freiheit entfalten und seine ganze Stärke ausbilden. Muskeln, Sehnen und Bänder werden gestärkt und Fußfehlstellungen wird vorgebeugt.

Sind Barfußschuhe wasserdicht?

Als wasserdicht bezeichnet man in der Regel Schuhe, mit denen man im Wasser trockenen Fußes stehen kann, ohne dass Wasser durch Obermaterial, Schnürung oder sonst wo eindringen kann. Dies sind per Definition streng genommen nur Gummistiefel, Taucherstiefel aus Neopren oder Ähnliches. Deswegen achten Sie in der Artikelbeschreibung von Schuhen unbedingt auf die Unterscheidung wasserdicht oder wasserabweisend! Wasserabweisend beschreibt eine Materialeigenschaft, die es ermöglicht, eine gewisse Zeit Spritzwasser standzuhalten.
Beachten Sie, dass die Zehenschuhmodelle bislang alle weder wasserdicht noch wasserabweisend sind.

Wie mache ich meinen Barfußschuh wetterfest?

Textil: Mit einem handelsüblichen Imprägniermittel kannst Du die wasserabweisende Funktion Deines Barfußschuhs wieder auffrischen.
Beachte, dass ein Textil an Atmungsaktivität einbüßen kann, wenn Du Dich nicht an die Anweisung des Imprägniermittels hältst!
Leder: Hier bitte explizit Imprägniermittel / Wachse benutzen, welche für die vorhandene Lederart gekennzeichnet sind!
Zehenschuhe: Achtung, Zehenschuhe sind generell NICHT wasserabweisend! Da Zehenschuhe für die unvergleichliche Freiheit der einzelnen Zehen, ein sehr flexibles Textil Material zwischen den Zehen verarbeiten, wird der Schuh dort immer Wasser ziehen, wenn man z.B. in eine Pfütze tritt. Zehenschuhe sind eher als 2. Haut für die Füße gedacht, die vor dem Untergrund schützt. Sie werden ebenso nass, wie Deine Füße beim echten Barfußlaufen. Dementsprechen trocknet das Material der Zehenschuhe aber auch schnell wieder.
Möchtest Du den Prozess des Feuchtwerdens bei den Vibram FiveFingers etwas hinauszögern, kannst Du diese ebenfalls mit einem herkömmlichen Textil-Imprägniermittel behandeln.

Frieren mein Füße im Winter in Barfußschuhen?

Beim Barfußlaufen wird die Fußmuskulatur mehr beansprucht, als in herkömmliche Schuhen. Durch die Aktivierung der Muskeln werden die Füße besser durchblutet und somit auch wärmer, als in gedämpften Schuhen. Dies gilt allerdings nur, wenn Du in Bewegung bleibst! Im Stillstand kühlen Barfußschuhe mit ihrer dünnen Sohle Deine Füße, aufgrund der gerigeren Isolationsschicht unter dem Fuß, schneller aus.

Für die ganz kalten Tage, gibt es dementsprechend dickere Socken im Sortiment – z.B. aus Merinowolle (Injinji Snow, Injinji Outdoor etc.).
Ebenso führen unsere Barfußhersteller auch spezielle, gefütterte Wintermodelle (wie z.B. den Vibram Trek Ascent Insulated, Northern Traveller, New Yorker etc.) oder Schuhe mit einer speziellen Wintereinlegesohle (z.B. den Sole Runner Transition Vario).

Schwitze ich stärker in Barfußschuhen?

Schwitzen ist eine sehr gesunde und vor allem lebensnotwendige Körperfunktion. Durch das Schwitzen schützt sich unser Körper vor Überhitzung. Der Vorteil von Barfußschuhen ist es, dass unsere Füße wieder richtig arbeiten müssen. Wir bekommen eine bessere Durchblutung, unsere Muskeln erwärmen sich und werden gestärkt. Wir „treiben mit unseren Füßen Sport“. Unsere Füße werden also warm und Schweißdrüsen, die an unseren Fußsohlen sitzen produzieren Feuchtigkeit. Bei Schuhen, die nicht so flexibel und stark gedämpft sind muß der Fuß weniger arbeiten.
Nicht der Schuh, sondern eine gesteigerte Aktivität der Muskulatur kann also zu feuchteren Füßen führen, als man es vielleicht gewohnt ist! Viele Barfußmodelle sind allerding so leicht und atmungsaktiv im Vergleich zu herkömmlichem Schuhwerk, dass dieser Unterschied sich wieder ausgleicht. 
Was die Geruchsentwicklung angeht, empfielt es sich, die Schuhe entweder ab und zu in die Waschmaschine (30°, kein Trockner) zu geben oder mit Zehensocken zu tragen.

Zehensocken nur in Zehenschuhen?
Oder auch in Schuhen mit Zehenbox?

Wir empfehlen – wenn Du Socken tragen möchtest, dann sind Zehensocken immer die bessere Wahl!
Warum? Ganz einfach, wenn Du zu enge herkömmliche Socken trägst, können diese verhindern, dass Deine Zehen sich im vollen Maß spreizen können. Und so ist der Effekt einer breiten Zehenbox verpufft. 

Warum nicht besser gleich barfuß laufen?

Sollst Du! Ziehe Schuhe und Socken aus und erlebe die Natur mit allen Deinen Tastmöglichkeiten, so oft es geht!
Leider ist das in unserem Alltag und selbst in der freien Natur selten praktikabel. Die Städte sind für das Tragen von Schuhen ausgelegt. Scharfe Kanten, Müll, Scherben, heißer Asphalt und Ähnliches machen Barfußlaufen in der Stadt zum Hindernislauf. Im Wald treffen wir auf „Schotterpisten“, angelegt für Wanderer mit dicken Stiefeln. Und auch Abseits in der Natur haben es unsere Verwöhnten Füße schwer, gegen spitze Steine, Wurzeln, Insekten etc. zu bestehen. Es liegt also nahe, auf Schuhe zurückzugreifen, die durch ihre spezielle Bauart dem Barfußerlebnis am nächsten kommen, uns aber trotzdem vor diesen Gefahren schützen.